Kuratoren-Führung durch die Sonderausstellung „Auf dem rechten Auge blind… Politische Justiz in Potsdam zwischen 1919 und 1933“

Gerichtsprozess gegen Erich Weinert, 1931 © Landesarchiv Berlin F Rep. 290-02-06 Nr. 23,1, Foto Leo Rosenthal

Gerichtsprozess gegen Erich Weinert, 1931 © Landesarchiv Berlin F Rep. 290-02-06 Nr. 23,1, Foto Leo Rosenthal Achtung: weitergehende Nutzungen als jene zur Berichterstattung über die Sonderausstellung oder Weitergabe an Vierte sind genehmigungspflichtig.

Der Anspruch einer Demokratie ist, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Der kritische Blick auf die Rechtsprechungspraxis in der Zeit der Weimarer Republik zeigt aber, dass auch in Potsdam Richter in Strafprozessen parteiisch urteilten. Täter aus dem linken politischen Lager wurden zu deutlich höheren Strafen verurteilt als angeklagte Straftäter aus dem rechten politischen Lager. Die Justiz war „auf dem rechten Auge blind…“. Vor 100 Jahren stand die Weimarer Demokratie unter Druck. Die neue Sonderausstellung zeigt mit aussagekräftigen Objekten und Abbildungen anschaulich, wie die parteiliche Rechtsprechungspraxis in Potsdam zum wachsenden Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Neutralität des Rechtsstaats und in die Stärke der Demokratie beitrug.

Zum Tag des offenen Denkmals und Kulturfest „Holland in Potsdam“ führt der Kurator Johannes Leicht durch die neue Sonderausstellung.

Der Eintritt zur Kuratoren-Führung ist frei.
Maximal 20 Teilnehmende
Anmeldung erwünscht unter info[at]gedenkstaette-lindenstrasse.de

Datum/Zeit
10.09.2023
14:00 Uhr