Forschung

Fundament der Erinnerung und des Gedenkens sind die historischen Fakten und ihre wissenschaftliche Erforschung. Die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße ist eine wichtige Einrichtung zur Erforschung der politischen Verfolgung und Haft in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Potsdam. Sie erforscht das ehemalige Gefängnis und Gericht in der Lindenstraße 54/55, die wechselhafte Nutzungsgeschichte des Areals sowie die Geschichten der Menschen, die hier bis 1989 verfolgt und inhaftiert wurden. Auch die lokale Geschichte der Friedlichen Revolution 1989/1990 und ihrer Akteure wird hier thematisiert.

Die Stiftung verfolgt gezielt einzelne Forschungsprojekte, um Wissenslücken über das Gefängnis und die mit ihm verbundenen Menschen zu schließen. Als Quelle dient zum einen das Haus selbst mit seinen sich überlagernden Spuren, die weiterhin bauarchäologisch zu untersuchen sind. Zum anderen werden Archivunterlagen recherchiert. Schließlich führt die Stiftung Zeitzeugen-Interviews und sammelt Dokumente und Aufzeichnungen von Zeitzeugen. Alle diese Quellen sind wichtige Voraussetzungen für Ausstellungen und die Bildungs- und Vermittlungsarbeit in der Gedenkstätte.

Die Stiftung arbeitet für ihre Forschungs- und Publikationsprojekte mit anderen Institutionen wie Gedenkstätten, Archiven, Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen. Forschungsergebnisse werden so aufbereitet, dass sie in Vorträgen, Publikationen oder Sonderausstellungen der interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden können. Außerdem werden einzelne Forschungsvorhaben in die universitäre Lehre eingebracht.