Wanderausstellung »Feind ist, wer anders denkt«

Besonderer Höhepunkt anlässlich des Tages der Deutschen Einheit war die Eröffnung der Wanderausstellung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) »Feind ist, wer anders denkt«. Die Ausstellung wurde am 3. Oktober in der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße eröffnet und kann bis zum 17. Januar 2021 in der Lindenstraße besucht werden.

Überwachung, Bespitzelung und Verfolgung: Die Wanderausstellung »Feind ist, wer anders denkt« zeigt, wie die DDR-Staatssicherheit die Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei (SED) absicherte. Besucherinnen und Besucher können sich im Rahmen der Ausstellung über Funktion und Methoden der Stasi informieren. Auch die Auswirkungen der Stasi-Maßnahmen auf das Leben der Betroffenen werden aufgezeigt. Regionalbezogene Ausstellungsmodule veranschaulichen, in welchen Lebensbereichen die Stasi in Brandenburg aktiv war und DDR-Bürger ausspionierte. Beispielsweise bespitzelten inoffizielle Mitarbeiter (IM) einen Pfarrer aus Neustadt an der Dosse, der sich in der DDR-Friedensbewegung engagierte.

Der Bundesbeauftrage für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn und die Leiterin des Bereichs Public History am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Dr. Irmgard Zündorf eröffneten die Ausstellung am 3. Oktober mit einem Gespräch. Das Gespräch wurde im Livestream ohne Publikum ab 15 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße übertragen und ist jetzt auf YouTube in der Mediathek als Video zu sehen:

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Im Mittelpunkt des Dialogs standen die Fragen, warum auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung die Aufarbeitung der DDR-Geschichte von hoher Aktualität ist, und was die Auseinandersetzung mit Diktaturerfahrungen für uns heute bedeutet. Der Bürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Burkhard Exner und die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur Dr. Maria Nooke sprachen ein Grußwort.

 

Dr. Birgit-Katharine Seemann, Dr. Maria Nooke, Roland Jahn und Burkhard Exner bei der Ausstellungseröffnung.

 

Der Bundesbeauftragte präsentierte auch die neue BStU-Länderstudie »Stasi in Brandenburg«.
Diese gibt eine Einführung in die Geschichte der Staatssicherheit in den ehemaligen DDR-Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus. Darin sind auch zwei Beiträge zum 17. Juni 1953 und der Stasi-Bezirksverwaltung im Bezirk Potsdam von unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Sebastian Stude enthalten.

BStU-Ausstellung

Eindrücke der Ausstellungseröffnung am 3. Oktober 2020: