Zeitzeugengespräch mit Jochen Stern im Rahmen der Ausstellungseröffnung „…denen mitzuwirken versagt war.“ Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit

Zeitzeugengespräch mit Jochen Stern in der Gedenkstätte Lindenstraße © Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, Foto Anne Heinlein

Zeitzeugengespräch mit Jochen Stern in der Gedenkstätte Lindenstraße © Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, Foto Anne Heinlein

Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung „… denen mitzuwirken versagt war.“ Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit wird Jochen Stern in einem Zeitzeugengespräch von seinen Erfahrungen berichten.

Jochen Stern, geboren am 10. September 1928 in Frankfurt/Oder, wurde 1947 zusammen mit mehr als 40 Personen als politische Gegner vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet. Dieser wirft ihnen vor, eine illegale Gruppe gebildet und gegen die Sowjetunion spioniert und agitiert zu haben. Fast ein Jahr lang verbringt der 19-jährige Neulehrer unter katastrophalen Bedingungen in Untersuchungshaft in Potsdam in der Lindenstraße. Im September 1948 wird er zusammen mit 13 weiteren Angeklagten vor ein Sowjetisches Militärtribunal gestellt und – aufgrund von ihm durch Folter und Schläge erzwungener Aussagen – zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach sechs Jahren Haft im sowjetischen Speziallager Bautzen erfolgte 1954 seine Entlassung in die Bundesrepublik Deutschland, wo er als Schauspieler Karriere machte.

Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur konzipierte Ausstellung „… denen mitzuwirken versagt war.“ Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier. Die Schau erinnert anlässlich des 75. Jahrestages des Grundgesetzes am 23. Mai 2024 und der doppelten deutschen Staatsgründung an die mutigen Menschen, die sich nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone furchtlos für Freiheit und Demokratie einsetzten. Ihre Premiere feiert die Ausstellung am 24. April 2024 in der Gedenkstätte Lindenstraße. Hier, im früheren Gefängnis Lindenstraße, wurden einige der in der Ausstellung porträtierten Frauen und Männer inhaftiert.

Aufgrund der begrenzten Platzmöglichkeiten ist eine Anmeldung zum Zeitzeugengespräch im Rahmen der Ausstellungseröffnung erforderlich unter info[at]gedenkstaette-lindenstrasse.de

Hinweis: Die Veranstaltung wird fotografisch und filmisch festgehalten.

Datum/Zeit
24.04.2024
18:00 Uhr