Tag des offenen Denkmals und Kulturfest „Holland in Potsdam“ in der Gedenkstätte Lindenstraße – Alle Angebote auf ein einen Blick

Blick hinter die Kulissen, Wohnbereich des Strafgefangenen-Arbeitskommandos der Gedenkstätte Lindenstraße © Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, Foto Günter Schneider

Blick hinter die Kulissen, Wohnbereich des Strafgefangenen-Arbeitskommandos der Gedenkstätte Lindenstraße © Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, Foto Günter Schneider

Der Haft- und Justizkomplex Lindenstraße vereint wie kein anderes Gebäude inmitten von Potsdam lokale Sternstunden der Demokratie mit den dunkelsten Kapiteln deutscher Diktaturgeschichte. Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals und Kulturfest „Holland in Potsdam“ am 10. September 2023 gewährt die Gedenkstätte Lindenstraße einen „Blick hinter die Kulissen“ in sonst nicht öffentlich zugängliche Bereiche, wie in die einstigen Werkstatt- und Hafträume im Keller, in den ehemaligen Wohnbereich des Strafgefangenen-Arbeitskommandos sowie in die Gefängniskapelle. Darüber hinaus gibt der Kurator Johannes Leicht einen exklusiven Einblick in die neue Sonderausstellung „Auf dem rechten Auge blind… Politische Justiz in Potsdam zwischen 1919 und 1933“ . Die niederländischen Gäste werden zudem auf Niederländisch durch die Gedenkstätte geführt. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die Entstehung des „Großen Holländischen Hauses“ im 18. Jahrhundert und auf die zwischen 1941-1945 im Amts- und Landgerichtsgefängnis Lindenstraße 54/55 inhaftierten niederländischen Zwangsarbeiter:innen gelegt.

10-18 Uhr: Eintritt frei & kostenlose Audioguides in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Leichter Sprache

11 Uhr: Führung „Blick hinter die Kulissen“
Der Gebäudekomplex in der Lindenstraße 54/55 umfasst auf über 3.000 Quadratmetern historische Architektur von den 1730er Jahren bis in die Gegenwart. Nicht alle Bereiche sind jedoch öffentlich zugänglich. Besucher:innen erhalten einen Einblick in einstige Werkstatt- und Hafträume im Keller, in den ehemaligen Wohnbereich des Strafgefangenen-Arbeitskommandos sowie in die Gefängniskapelle. Die Führung richtet sich an Besucher:innen, die mit der Geschichte des Hauses bereits vertraut sind. Wir empfehlen Ihnen daher, zuvor mit dem Audioguide durch die öffentlich zugänglichen Bereiche zu gehen.

14 Uhr: Kuratoren-Führung durch die Sonderausstellung „Auf dem rechten Auge blind… Politische Justiz in Potsdam zwischen 1919 und 1933“
Der Anspruch einer Demokratie ist, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Der kritische Blick auf die Rechtsprechungspraxis in der Zeit der Weimarer Republik zeigt aber, dass auch in Potsdam Richter in Strafprozessen parteiisch urteilten. Täter aus dem linken politischen Lager wurden zu deutlich höheren Strafen verurteilt als angeklagte Straftäter aus dem rechten politischen Lager. Die Justiz war „auf dem rechten Auge blind…“. Vor 100 Jahren stand die Weimarer Demokratie unter Druck. Die neue Sonderausstellung zeigt mit aussagekräftigen Objekten und Abbildungen anschaulich, wie die parteiliche Rechtsprechungspraxis in Potsdam zum wachsenden Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Neutralität des Rechtsstaats und in die Stärke der Demokratie beitrug.

15 Uhr: Führung durch die Gedenkstätte Lindenstraße auf Niederländisch
Mit besonderem Bezug zum „Großen Holländischen Haus“ und zu niederländischen Zwangsarbeiter:innen im Amts- und Landgerichtsgefängnis Lindenstraße 54/55 zwischen 1941-1945.

Der Eintritt zu den Führungen ist frei.
Anmeldung erwünscht unter info@gedenkstaette-lindenstrasse.de

 

Datum/Zeit
10.09.2023
00:00 Uhr