10-18 Uhr: Freier Eintritt und kostenfreie Audioguides
Der Audioguide ist in verschiedenen Sprachen (Deutsch, Deutsche Leichte Sprache, Englisch, Französisch und Spanisch) ganztägig verfügbar. Alle Angebote am Tag der offenen Tür sind kostenfrei.
Bei Kaffee und Kuchen können die Besuchenden mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, mit Mitarbeitenden der Gedenkstätte Lindenstraße sowie mit Mitgliedern der Fördergemeinschaft »Lindenstraße 54« und des Vereins zur Förderung der Projektwerkstatt »Lindenstraße 54« e. V. ins Gespräch kommen
10 Uhr: Führung in Leichter Sprache durch die Gedenkstätte Lindenstraße
Die Gedenk·stätte Lindenstraße war früher ein Gefängnis.
Hier wurden viele Menschen zu Unrecht eingesperrt:
– im National·sozialismus
– von der Geheim·polizei der Sowjet·union
– von der Stasi in der DDR
Bei der Führung erfahren Sie mehr über die Geschichte.
Und über die Menschen, die hier eingesperrt wurden.
10-16 Uhr: Stündliche Teaser-Führungen durch die Gedenkstätte Lindenstraße
Jeweils zur vollen Stunde erhalten die Besuchenden von Zeitzeugen und Gedenkstättenmitarbeitern in einer 30-minütigen Führung einen Überblick über den ehemaligen Haft- und Justizort.
10-14 Uhr: Zeichen-Workshop mit dem Zeitzeugen Bernd Richter
Der Zeitzeuge Bernd Richter, der sich künstlerisch mit seiner Hafterfahrung in der Lindenstraße auseinandersetzt, bietet für Kinder und Jugendliche (ab 10 Jahren) einen Zeichen-Workshop an.
13 Uhr: Kuratoren-Führung zur Sonderausstellung „Auf dem rechten Auge blind… Politische Justiz in Potsdam zwischen 1919 und 1933“
Der Kurator Dr. Johannes Leicht blickt kritisch auf die Rechtsprechungspraxis am Potsdamer Amts- und Landgericht in der Zeit der Weimarer Republik. Die aktuelle Sonderausstellung präsentiert bisher kaum thematisierte Aspekte der Potsdamer Stadtgeschichte und ergänzt die Hausgeschichte des Justiz- und Haftkomplexes in der Lindenstraße 54/55 als Ort der Untersuchungshaft und des politischen Unrechts um wesentliche neue Erkenntnisse.
15 Uhr: Zeitzeug:innengespräch mit Birgit und Detlef Grunzel
Birgit und Detlef Grunzel stellen 1986 eine Ausreiseantrag in der Hoffnung, dass ihre Tochter, die an einem Herzfehler und einer chronischen Nierenerkrankung (in Folge einer fehlerhaften Behandlung) leidet, in der Bundesrepublik besser ärztlich betreut werden kann. Der Antrag wird von den DDR-Behörden immer wieder abgelehnt. Plötzlich werden beide 1988 verhaftet und im MfS-Untersuchungsgefängnis in der Lindenstraße eingesperrt. Ihre Tochter ist gerade neun Jahre alt. Wegen „Herabwürdigung des Staates“ werden sie zu 426 und 488 Tagen Haft verurteilt. 1989 werden sie von der Bundesrepublik nach 8 Monaten aus der Haft (Markleeberg und Halle) freigekauft. Ihre Tochter befindet sich aber noch immer in der DDR. Es dauert elf weitere Wochen, bis Detlef Grunzel für 24 Stunden in die DDR einreisen darf, um seine Tochter zu sich und seiner Frau in den Westen zu holen. Nach über 41 Wochen können sie sie erstmals wieder in die Arme schließen. Fast 13 Wochen später fällt am 9. November 1989 die Mauer.
Gäste: Birgit und Detlef Grunzel
Moderation: Maria Schultz, Vorstand der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
03.10.2023
10:00 Uhr