Online-Vortrag „Rowdys und Geheimpolizei im Bezirk Potsdam“

Der Vortrag von Sebastian Stude findet online via Zoom statt.

Um Anmeldung wird gebeten:

https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZMtc-GuqTksHdNfYalQ1Gnt94zinKcBBImX

 


„Rowdys“ standen in der DDR als Chiffre für unangepasstes Verhalten junger Männer im öffentlichen Raum. Zum politischen Feindbild geronnen die „Rowdys“, wenn sich ihr Verhalten gegen staatssozialistische Repräsentanten, Symbole oder Ideen richtete. Im neuen DDR-Strafgesetzbuch von 1968 war „Rowdytum“ (§ 215) dann als eigenes Strafdelikt ausformuliert.

Am regionalen Beispiel geht der Forschungsbericht „Rowdys“ und „Rowdytum“ als Arbeitsgegenstand der Stasi im Bezirk Potsdam zwischen 1968 und 1989 nach. Der Forschungsbericht prüft folgende Hypothese: „Rowdys“ und „Rowdytum“ hat es in der DDR einmal mit und einmal ohne Anführungszeichen gegeben. Neben dem tatsächlich strafrechtlich relevanten Verhalten gab es eine politisch motivierte Kriminalisierung. So oder so erfüllte die spezifische Figur des „Rowdys“ im DDR-Strafrecht zweierlei Funktionen: Sie schuf erstens die Möglichkeit höherer Strafen. Und sie provozierte zweitens gesellschaftliche Stigmatisierung und Entsolidarisierung zwischen den Delinquenten und der übrigen ostdeutschen Gesellschaft. Dreh- und Angelpunkt dabei blieb die Sicherung der SED-Herrschaft.

Datum/Zeit
01.12.2021
18:00 Uhr