Vorwurf »Spionage«: 1952 verurteilte ein Sowjetisches Militärtribunal im Gefängnis Lindenstraße 54/55 sieben junge Frauen und Männer aus Werder (Havel) zum Tode und weitere zu Haftstrafen in Höhe von zehn bis 25 Jahren. Die Schüler, Studenten und Lehrlinge hatten aus Protest gegen die sowjetische Besatzungsmacht und die SED Flugblätter verteilt. Für ihre Aktionen erhielten sie antikommunistisches Propagandamaterial von westlichen Organisationen, denen sie auch Informationen lieferten – ohne über Risiko und Gefahr aufgeklärt zu werden. Dem Staatssicherheitsdienst (Stasi) der DDR gelang es, das »Netzwerk« mit Spitzeln zuunterwandern. 1951 griffen die Verfolgungsbehörden der Stasiund des sowjetischen Geheimdienstes NKWD/MGB zu. Nur wenigen gelang es zu entkommen.
Die Werkstattausstellung wurde gemeinsam mit Studierenden des Master-Studiengangs Public History an der Freien Universität Berlin erarbeitet. In der Ausstellung werden die Hintergründe der Verhaftungen und das Vorgehen der Verfolgungsbehörden beleuchtet. Im Fokus stehen die Motive des Widerstandes gegen die sowjetischen Besatzer und die DDR. Darüber hinaus wird die Bedeutung für die lokale Erinnerungskultur in Potsdam, Werder (Havel) und Brandenburg skizziert.
Eröffnung der Werkstattausstellung
Mit Uta Gerlant (Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße)
Dr. Hanno Hochmuth (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Rainer Potratz (Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur)
Kuratorenführung Amélie zu Eulenburg (Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße)
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen
zur Werkstattausstellung finden Sie hier.
11.07.2019
18:00 Uhr
Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
Lindenstraße 54
14467 Potsdam