Im Gerichtsgefängnis Lindenstraße waren zwischen 1940 und 1945 nachweislich 198 Zwangsarbeiter:innen aus mindestens 20 Nationen inhaftiert. Aufgrund tatsächlicher oder unterstellter Deliktvorwürfe saßen sie in Untersuchungshaft oder wurden vom Amts- oder Landgericht Potsdam zu einer Haftstrafe verurteilt. Erstmals liegt ein aus verschiedenen Archivquellen zusammengestelltes Haftbuch mit allen bisher bekannten inhaftierten Zwangsarbeiter:innen vor. Zusätzlich zu Lebensdaten, Verurteilungsdatum, Strafnormen und Strafmaß sind auch die Haftzeiten im Gerichtsgefängnis Lindenstraße ausgewiesen. Viele waren zusätzlich noch an anderen Haftorten inhaftiert, beispielsweise im Potsdamer Polizeigefängnis in der Priesterstraße, oder wurden für die Strafhaft in andere Strafvollzugsanstalten verlegt. Amts- und Landgericht Potsdam verurteilten darüber hinaus eine bisher unbekannte Anzahl Zwangsarbeiter:innen auch zu Geldstrafen.
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