Im Rahmen des Forschungsprojekts zur Dokumentation der Schicksale inhaftierter Personen des sowjetischen Geheimdienstes (NKWD/MGB) konnten für den Zeitraum 1945 bis 1952 mehr als 2.000 Männer, Frauen und Jugendliche als Inhaftierte des Haftorts Lindenstraße identifiziert werden. Die meisten waren deutsche oder sowjetische Staatsbürger, aber auch zahlreiche Personen aus anderen europäischen Ländern befinden sich darunter. Viele von ihnen waren nichtverurteilte Internierte, die von hier aus ihren Weg in die sowjetischen Speziallager antraten. Eine bislang unbekannte Zahl an Menschen verstarb in der Haft oder wurde freigelassen. Die meisten jedoch traten ihren Weg als Verurteilte eines Sowjetischen Militärtribunals (SMT) in die sowjetischen Speziallager und/oder den Gulag an. Ein Teil der Häftlinge kam auch in den DDR-Strafvollzug.
Das Haftbuch enthält neben den Lebensdaten, Verurteilungsdatum, Strafnormen und Strafmaß auch die Haftzeiten im Gefängnis Lindenstraße. Die personenbezogenen Angaben wurden quellengetreu in der Datenbank erfasst. Aufgrund zeitgenössischer Verständigungsprobleme sowie Übertragungs- und Übersetzungsfehler können Namen, Daten und Informationen fehlerhaft sein. Für ihre Richtigkeit und Vollständigkeit kann daher nicht garantiert werden. Ggfs. wird um eine Mitteilung gebeten.