Mit einer Gedenkveranstaltung wurde heute an die erste große Protestbewegung in der DDR vor 71 Jahren erinnert. Am 17. Juni 1953 kam es in mehr als 700 Orten in der DDR zu Streiks, Kundgebungen und der Erstürmung von SED- und Polizeigebäuden. Hunderttausende Menschen schlossen sich den Protesten für bessere Lebensbedingungen, Demokratie und Freiheit an. In Brandenburg gab es Proteste unter anderem in Potsdam, Rathenow, Brandenburg an der Havel, Oranienburg, Hennigsdorf und Velten. Sowjetisches Militär und DDR-Volkspolizei schlugen den Aufstand blutig nieder. Mehr als 50 Menschen starben; etwa 15.000 Männer und Frauen kamen im Zusammenhang mit dem Aufstand in Haft. Zahlreiche Menschen wurden auch in die MfS-Haftanstalt Lindenstraße 54 eingesperrt.
Zum Gedenken an die Opfer des Volksaufstands vom 17. Juni 1953 fand um 13 Uhr die zentrale Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam mit Kranzniederlegungen im Hof der Gedenkstätte Lindenstraße statt. Nach einer Begrüßung durch den Stiftungsvorstand Maria Schultz hielt der Bürgermeister Burkhard Exner eine kurze Ansprache.
Im Anschluss fand eine Sonderführung durch die Gedenkstätte Lindenstraße statt, mit Fokus auf die Ereignisse um den 17. Juni 1953 und die in diesem Zusammenhang anschließenden zahlreichen Verhaftungen in Potsdam.