Neues Forschungsprojekt zur sowjetischen Nutzungsphase des Haftortes Lindenstraße 54/55

Gefängnis Lindenstraße im Oktober 1949 © Potsdam Museum, Foto Gerhard Hillmer Kopie

Gefängnis Lindenstraße im Oktober 1949 © Potsdam Museum, Foto Gerhard Hillmer Kopie

Mit dem nun gestarteten Projekt „Haftbuch des Gerichts- und Haftortes Lindenstraße 54/55. Eine Dokumentation der Schicksale inhaftierter Personen des sowjetischen Geheimdienstes (NKWD/MGB) für den Zeitraum von 1945 bis 1950“ beginnt ein neuer und tiefgehender Abschnitt der historischen Forschungsarbeit und Schicksalsklärung der Gedenkstätte Lindenstraße. Der sowjetische Geheimdienst (NKDW/MGB) nutzte den Ort als zentrales Untersuchungsgefängnis für das Land Brandenburg, bis es im August 1952 dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS), Bezirksverwaltung Potsdam, übergeben wurde. Für den Zeitraum der Nutzung durch die sowjetische Geheimpolizei sind weder zentrale Registraturunterlagen noch einstige sowjetische Geheimdienstunterlagen für die deutsche Forschung zugänglich. Die Informationen müssen daher aus unterschiedlichen Quellen in- und ausländischer Herkunft zusammengetragen werden.

Das Forschungsprojekt, das von Mai 2023 bis Dezember 2024 läuft, wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“.