Seit 20 Jahren betreibt die Projektwerkstatt „Lindenstraße 54“ Bildungsarbeit am historischen Ort in der Gedenkstätte Lindenstraße. Unter Leitung der vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) beauftragten Gedenkstättenlehrerin Cathrin Eich, haben in diesen zwei Jahrzehnten über 61.000 Brandenburger Schülerinnen und Schüler den einstigen Haft- und Justizort in der Potsdamer Lindenstraße besucht.
Der Einsatz von Lehrkräften an Gedenkstätten beider Diktaturen ist seit den 1990er Jahren ein Erfolgsmodell im Land Brandenburg. Bereits im Jahr 2002 wurde auf dem Areal der Gedenkstätte Lindenstraße die Schülerprojektwerkstatt als historisch-politische Bildungseinrichtung eröffnet. Seither bietet sie Schulen des Landes Brandenburg gruppenspezifische Möglichkeiten des entdeckenden Lernens am historischen Ort im Rahmen von Führungen, Zeitzeugengesprächen oder Workshops. Dabei geht es um Haft und Verfolgung im Nationalsozialismus, in der Sowjetischen Besatzungszone und DDR. Schülerinnen und Schüler sollen sich mit den Angeboten Wissen über Strukturen diktatorischer Herrschaftssysteme erarbeiten, sich verschiedene Methodenkompetenzen aneignen, ihre eigene politische Urteils- und Handlungsfähigkeit erweitern sowie soziale und personale Kompetenzen stärken.
Gerade die regelmäßige Zusammenarbeit mit ehemaligen Inhaftierten spielt für das Profil der Projektwerkstatt „Lindenstraße 54“ eine herausragende Rolle. So wurde die Gedenkstättenlehrerin in den beiden Dekaden von fast 50 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen unterstützt.
Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) und der Förderverein der Projektwerkstatt ermöglichen die Arbeit finanziell und organisatorisch, die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße ist wichtiger Partner vor Ort.