Gedenken an Betroffene von politischer Verfolgung und Gewalt

Vor 70 Jahren, im August 1952, übergab die sowjetische Geheimpolizei den Gebäudekomplex in der Lindenstraße 54/55 gemeinsam mit den Wohnhäusern Nr. 53 und 56 ohne irgendwelches Inventar an das Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Bisher ist unbekannt, wie viele Männer, Frauen und Jugendliche der sowjetische Geheimdienst aus politischen Gründen und unter unmenschlichen Bedingungen in der Lindenstraße inhaftiert hatte. Mehr als 120 Personen erhielten zwischen 1945 und 1950 ein Todesurteil und wurden in der Sowjetunion hingerichtet. Die Stasi nutzte das Areal fortan als zentrale Untersuchungshaftanstalt des Bezirks Potsdam. In 37 Jahren bis 1989 wurden hier wiederum etwa 7.000 Personen inhaftiert und verhört. Die heutige Gedenkstätte Lindenstraße erinnert und gedenkt an diese Betroffenen von politischer Verfolgung und Gewalt.