#WeRemember

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ruft der Jüdische Weltkongress gemeinsam mit der UNESCO jedes Jahr seit 2017 zu der weltweiten Gedenkkampagne #WeRemember auf.

#WeRemember wahrt das Andenken an die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik zum Opfer fielen und setzt ein Zeichen gegen den erstarkenden Antisemitismus und jede Form von Hass sowie Fremdenfeindlichkeit. Die Kampagne verfolgt als weiteres Ziel die Aufklärung über den Holocaust und dient als Warnung vor Holocaustleugnung und der Verbreitung von Verschwörungsmythen. In Zeiten, in denen die Zahl der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zunehmend schwindet, ist es umso wichtiger, die Erinnerung an die Vergangenheit als Mahnung für die Gegenwart und Zukunft zu wahren und zu schützen.


Die Gedenkstätte Lindenstraße wahrt die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus auch im Jahr 2022 im Rahmen der offiziellen Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam und der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ ab 13 Uhr im Innenhof der Gedenkstätte sowie ab 18 Uhr im Rahmen des bebilderten Vortrags über Mirjam David in Präsenz sowie im YouTube-Livestream der Gedenkstätte.


Die Lindenstraße 54/55 wurde durch das im Sommer 1933 erlassene „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ Schauplatz des Potsdamer Erbgesundheitsgerichts, das am 10. März 1934 seine Tätigkeiten aufnahm.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieg gingen die Nationalsozialisten dazu über, Zivil- und Zwangsarbeiter:innen aus den besetzten Gebieten ins Deutsche Reich zu verschleppen. Viele von ihnen unterlagen einer besonderen, im Sinne der rassistischen Weltsicht der Nationalsozialisten motivierten Gerichtsbarkeit. Bei „Verstößen“ wurden diese geahndet und vor dem Amtsgericht verhandelt. Viele Zwangs- und Zivilarbeiter:innen aus ganz Europa waren in der Lindenstraße bis 1945 während der „Prozesse“ inhaftiert.

Ab Herbst 1943 tagten einzelne Senate des Volksgerichtshofes in Potsdam. Die Angeklagten saßen während ihres Prozesses in U-Haft in der Lindenstraße, wo sie auf die gegen sie gesprochenen Todesurteile warten mussten.

Die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße ist sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst.

#WeRemember