Zum Tode von Helmuth Wippich

Gedenkstätte Lindenstraße, Skultur "Das Opfer" von Wieland Förster

Gedenkstätte Lindenstraße, Skultur „Das Opfer“ von Wieland Förster© Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, Foto Günter Schneider

Wir erinnern an Helmuth Wippich – Helmuth Wippich kam am 29. Dezember 1950 zur Welt. Er wuchs in Königs Wusterhausen auf. Am 5. August 1967 wurde er im Alter von 15 Jahren festgenommen und war mehr als ein Jahr im MfS-Untersuchungsgefängnis Potsdam inhaftiert.

Am 4. April 1968 wurde er unter dem Vorwurf der »Fluchtvorbereitung und Hetze« zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten verurteilt. Helmuth Wippich lebte nach seiner Haft in West-Berlin. Sein Lehramtsstudium konnte er wegen gesundheitlicher Folgen durch die Haft nicht zu Ende führen. Er arbeitete viele Jahre als Hausmeister an der Freuen Universität Berlin. In seiner Freizeit engagierte er sich für die Initiative für »verfolgte Schüler und Studenten«, die er selber ins Leben rief. Ehemaligen Verfolgten stand er mit Rat und Tat zur Seite. Sein Engagement galt besonders der Anerkennung von Folgeschäden der Haft, und dem Kampf um Entschädigungszahlungen. Viele ehemalige Inhaftierte haben sich bei ihm kennengelernt und sich gegenseitig unterstützt.

Am 14. März 2021 verstarb Helmuth Wippich plötzlich und unerwartet. In der Gedenkstätte Lindenstraße ist Helmuth Wippich mit dem Band der Erinnerung ein Zeichen gesetzt. Wir nehmen Anteil an seinem plötzlichen Tod und erinnern uns an ihn.