Lesung Ruth Zappe

Die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße lädt virtuell zu einer Lesung und einem Gespräch ein. Anlässlich des Jahrestages der ersten Sitzung des nationalsozialistischen Erbgesundheitsgerichts in Potsdam am 10. März 1934 lesen Bettina Riebesel und Jörg Dathe vom Ensemble des Hans-Otto-Theaters aus dem Manuskript von Dr. Ulrike Funke über den Leidensweg von Ruth Zappe.

Die Potsdamer Pianistin, aufgewachsen in Königsberg, wurde von den Nationalsozialisten als Jüdin verfolgt und in der »Euthanasie«-Tötungsanstalt Brandenburg/Havel ermordet. Dr. Ulrike Funke hat in Archiven über Ruth Zappe recherchiert und auch den in den 1950er Jahren erschienenen Roman »Ruth« von Hans Zappe in ihre Forschungen einbezogen. Geplant ist, auf Grundlage des Manuskripts der Lesung ein Buch zu veröffentlichen, das die aktuellen Erkenntnisse über die Biographie Ruth Zappes und die historischen Hintergründe enthält.

Aus einer Zufallsbegegnung mit der Halbschwester von Ruth Zappes Tochter Gerda erwuchs das persönliche Interesse der Autorin an Ruth Zappes Schicksal. Ruth Zappe entstammte einer jüdischen Familie und konvertierte 1929 zum Christentum. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann die systematische staatliche Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung von Juden. Ruth Zappe erkrankte an einer Depression und litt unter Angstzuständen. Aufgrund ihrer Diagnose wurde Ruth Zappe in die Landesanstalt Görden eingewiesen und am 7. Mai 1940 im Rahmen des »NS-Euthanasie«-Programms in der T4-Tötungsanstalt Brandenburg ermordet. Im Jahr 1940 sind dort mehr als 9.000 Menschen mit Giftgas getötet worden. Bis 1945 fielen mehr als 200.000 Menschen den nationalsozialistischen Krankenmorden zum Opfer.

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Video und Fotos: © Olaf Gutowski