Der Potsdamer Verein ARGUS hat seinen Archivbestand an die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße übergeben. Der Bestand soll weiterhin der Forschung zur Verfügung stehen. »Die Gedenkstätte Lindenstraße erinnert uns an die ersten Schritte in die Demokratie, die wir und zahlreiche andere Gruppen 1990 nach dunkler Vergangenheit in diesem neuen Haus der Demokratie gewagt haben«, so Vorstandsmitglied Saskia Hüneke.
Sie hofft, dass viele weitere ehemalige Mitstreiterinnen und Mitstreiter ihre Unterlagen an die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße übergeben werden. ARGUS hat seit 2009 ein Archiv mit Unterlagen aus dem bürgerschaftlichen Engagement zur Stadtentwicklung und zum Umweltschutz in Potsdam sowie im Land Brandenburg aufgebaut. Archivalien, Kopien und Digitalisate erfassen Aktivitäten seit den 1980er Jahren, insbesondere aus den Jahren 1989/90 und nach 1990. Dabei geht es sowohl um den Abriss-Stopp in der Zweiten barocken Stadterweiterung und der Entwicklung der Potsdamer Mitte als auch um Fragen der Stadtökologie und um den Kampf gegen den Havelausbau. Auch Unterlagen zur West-Umfahrung, zum Runden Tisch und zum Rat der Volkskontrolle sind in dem Archivbestand enthalten. Die Unterlagen stammen von Vereinsmitgliedern sowie von Potsdamer Bürgerinnen und Bürger wie Gisela Rüdiger, Andreas Liste, Michael Heinroth, Albrecht Gülzow, Carsten Linke und Saskia Hüneke.
»Wir freuen uns sehr, dass der ARGUS-Bestand jetzt zum Archiv der Gedenkstätte Lindenstraße gehört. Dieser Bestand dokumentiert in besonderer Weise den Einsatz, das Engagement und die einzelnen Stationen der Demokratiebewegung in Potsdam,« betont Amélie zu Eulenburg, wissenschaftliche Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße. Damit sei der Grundstein für das Bürgerarchiv in der Lindenstraße gelegt, das Dokumente und Objekte der Friedlichen Revolution aus Potsdam und Umgebung umfassen soll.